Auf dem Weg zu 100.000 Bäumen für den Westerwald
PEFC Rheinland-Pfalz unterstützt Pflanzaktion in zertifizierten Gemeinden
„In diesem Jahr sollen 1.000 Buchen in einen Douglasienbestand im Voranbau gepflanzt werden“, erläutert Revierförster Stefan Böhm den 60 freiwilligen Helfern aus Weidenhahn den Plan für diesen Tag.
Weidenhahn, 08.11.25. Auch in diesem Jahr rücken die Bürger von sechs Wäller Gemeinden, bewaffnet mit Pflanzhacke und Spaten aus, um ihre durch Trockenheit und Borkenkäferbefall geschädigten Wälder wiederaufzuforsten und ein Zeichen für Nachhaltigkeit zu setzen. Damit geht die 2022 vom ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfswerk “Wäller Helfen e.V.” ins Leben gerufene Aktion “100.000 Bäume für den Westerwald” in die 4. Runde. PEFC Rheinland-Pfalz ist seit 2024 mit dabei und unterstützt die Aktion in diesem Jahr mit 1.000 Euro und der Öffentlichkeitsarbeit vor Ort.
„In diesem Jahr knacken wir die 91.500 Bäume-Marke“ zeigt sich Björn Flick, Geschäftsführer von „Wäller Helfen“, beim Startschuss der Aktion in der Gemeinde Weidenhahn überzeugt. Rund 60 freiwillige Helfer sind vor Ort und werden bei der Pflanzarbeit von ihrem Bürgermeister Frank Eulberg, den Förstern Stefan Böhm und Christof Dickopf mit ihren Mitarbeitern unterstützt. „In diesem Jahr sollen 1.000 Buchen in einen Douglasienbestand im Voranbau gepflanzt werden“, erläutert Böhm. Die Standorte sind bereits mit Stäben markiert und Setzlinge sowie Wuchshüllen vor Ort. Das Material hat das Forstamt Hachenburg für die Gemeinde beschafft. Was jetzt noch fehlt ist Muskelkraft – die Böden sind äußerst steinig – und Motivation.
An Beidem fehlt es den Freiwilligen aus „Wäirehohn“ und Umgebung nicht. Unter der fachkundigen Anleitung der Förster werden die Pflanzen mindestens ein Spatenblatt tief und einen Meter voneinander entfernt gepflanzt. Anschließend werden die Buchen in eine gelbgrüne Wuchshülle gesteckt, die mit einem Bindedraht und einem Pflanzstab gesichert vor dem Rehwildverbiss schützen und als Mikrotreibhaus fungieren soll. „Stahlhrohre kann man normen, bei Setzlingen funktioniert das nicht. Die Herkunft des Pflanzmaterials ist also äußerst wichtig und kann über eine Zertifizierung sichergestellt werden“, erklärt Christof Dickopf den Anwesenden.
Erst vor drei Wochen hat die Gemeinde Weidenhahn ihr PEFC-Audit, eine Art Wald-TÜV, der die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung im Bezug auf die PEFC-Waldstandards sicherstellt, erfolgreich bestanden. „Die Gemeinde darf damit nicht nur mit dem PEFC-Siegel werben, sondern auch ihr Holz als zertifiziert verkaufen“, erläutert PEFC-Regionalmanager German Bell, der die PEFC-Plakette „Dieser Wald ist anders“ an Bürgermeister Eulberg überreicht. Die Pflanzaktion soll im nächsten Jahr weitergehen und PEFC wird mit dabei sein, wenn im Westerwald der einhunderttausendste Baum gepflanzt wird.
Ein Kurz-Interview zum Pflanztag gibt es hier auf Instagram.
German Bell

Förster Christof Dickopf (links) erklärt, dass die Buchen am besten mindestens ein Spatenblatt tief und einen Meter voneinander entfernt in sogenannten „Klumpen” unter die Douglasien gepflanzt werden.