Holzbau-Dialog „10 Jahre BauBuche“ setzt Impulse für klimafreundliches Bauen

Pollmeier und PEFC Deutschland brachten Architektur, Kommunen und Politik in Thüringen zusammen – Fokus auf regionaler Wertschöpfung vom Wald bis zum Bauprojekt

Rund 100 Gäste aus Architektur, Bauwesen, Kommunen und Politik folgten der Einladung von Pollmeier Massivholz und PEFC Deutschland zum Holzbau-Fachdialog „10 Jahre BauBuche“. Foto: KOLLAXO Markt und Medien GmbH

Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Architektur, Bauwesen, Kommunen und Politik folgten der gemeinsamen Einladung der Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG und PEFC Deutschland e.V. zum Fachdialog nach Thüringen. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Frage, wie sich Thüringen als waldreiches Bundesland zu einem führenden Holzbauland entwickeln kann.

Bereits zu Beginn wurde die strategische Bedeutung des Themas deutlich: In den Grußworten betonten die Veranstalter, dass der Einsatz von heimischem Laubholz – insbesondere von BauBuche – neue Perspektiven sowohl für den klimafreundlichen Umbau der Wälder als auch das nachhaltige Bauen eröffnet. 

Für Pollmeier Massivholz erläuterten Geschäftsführer Patrik Rodlberger und der Technische Berater Christian Ahrens, warum BauBuche aktuell der einzige nachhaltige Baustoff sei, der es mit Stahl und Stahlbeton aufnehmen kann und darüber hinaus dem Klimawandel dank seiner CO2-Speicherfähigkeit entgegentritt. Für PEFC Deutschland betonte Vorsitzender Peter Gaffert, dass die BauBuche einen enormen Beitrag zum Wandel des emissionsintensiven Gebäudesektors leisten könne, weil sie aus PEFC-zertifizierten Wäldern stammt: Der PEFC-Standard garantiere, dass der Rohstoff für die BauBuche immer wieder nachwächst, und dies dauerhaft in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.

Fachliche und politische Impulse: „Thüringen als Holzland ohne Holzbau?“
Im Impulsvortrag von Sascha Lummitsch, FH Erfurt (Kompetenzzentrum Holz, Ressourcenmanagement & Nachhaltigkeit), wurde deutlich, wie groß das Potenzial des Holzbaus in Thüringen ist – und welche Schritte notwendig sind, um es zu erschließen. Als Vorsitzender des Vorstands beim Landesbeirat Wald & Holz Thüringen e. V. berichtete Lummitsch von guten Gesprächen mit der Landesregierung und „einem wachsenden politischen Willen“. Diesen bestätigten Vertreter der Landespolitik auf dem Fuße; sie signalisierten Aufbruchstimmung: Thüringens Minister für Digitales und Infrastruktur (TMDI), Steffen Schütz, kündigte an, den Freistaat zu einem führenden Holzbauland entwickeln zu wollen. Dies sei „die“ große Chance, gleichzeitig den ländlichen Raum zu stärken und den Klimaschutz umzusetzen. Die Bedeutung eines starken Forst- und Holzclusters für die regionale Wertschöpfung in Thüringen hob auch Dr. Martin Gude (TMDI) hervor. 

Thüringens Minister für Digitales und Infrastruktur (TMDI), Steffen Schütz, kündigte an, den Freistaat zu einem führenden Holzbauland entwickeln zu wollen. Foto: KOLLAXO Markt und Medien GmbH

Technische Einblicke: BauBuche im konstruktiven Holzbau
Eine Werksführung durch das Pollmeier-Werk gab den Teilnehmenden einen unmittelbaren Eindruck von der hochautomatisierten Produktion: In mehreren Gruppen erlebten sie den Weg vom Buchenstamm zum Hochleistungsbaustoff BauBuche.

In Gruppen erkundeten die Tagungsteilnehmer die Pollmeier-Zentrale in Thüringen; das Furnierschichtholzwerk und das Stammwerk der Pollmeier Sägewerke liegen auf einem 45 ha großen Firmengelände bei Creuzburg. Foto: KOLLAXO Markt und Medien GmbH

Architektur & Holz-Hybrid: Best-Practice aus München
Ebenfalls in den Mittelpunkt rückte der Wissenstransfer in Richtung Architektur. Die Session „Architektur & Holz-Hybrid im Dialog“ präsentierte das Projekt i8 in München als beispielgebendes Holz-Hybrid-Bauvorhaben. Katharina Erfurt, Projektmanagerin bei KHR Architecture A/S in Kopenhagen, und Konrad Merz, Gründer von merz kley partner in Dornbirn, stellten die Entwurfsidee, das Tragwerkskonzept und den Einsatz von BauBuche vor. Moderiert von Holz- und Marketingexperte Wilhelm Unnerstall ergab die anschließende Diskussionsrunde, wie essenziell wichtig Referenzbauten sind, um kommunale und gewerbliche Bauherren für die Vorteile des Holzbaus zu begeistern.

Beim abschließenden Get-together nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Die Mischung aus politischen Impulsen, technologischen Einblicken und architektonischen Best-Practice-Beispielen machte deutlich: Thüringen verfügt über alle Voraussetzungen, um sich erfolgreich dem Holzbau zuzuwenden und sogar Strahlkraft auf angrenzende Regionen zu entwickeln.

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