Markus Wolff, Leiter des Stadtforstamtes Remscheid

DISCLAIMER:

Leider mussten wir im Januar 2023 vom plötzlichen Tod von Forstamtsleiter Markus Wolff erfahren. Im Andenken an seinen leidenschaftlichen Einsatz für den Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung belassen wir diese Geschichte veröffentlicht.

Unsere Anteilnahme gilt der Familie und den Angehörigen.

 

„Die Beziehung zwischen Mensch und Wald ist im Raum Remscheid sehr ausgeprägt“, erklärt Markus Wolff, Leiter des Remscheider Stadtforstamtes. Das erklärte Ziel des obersten Försters und seinen Mitarbeitern ist es deshalb das Ökosystem Wald und seine Leistungen dauerhaft für die Gesellschaft zu sichern und weiterzuentwickeln. Das Stadtforstamt bewirtschaftet den 1450 ha großen Waldbesitz von Remscheid bereits seit dem Jahr 2001 nach den PEFC-Standards. Dazu kommt der Zusammenschluss „Forstbetriebsverband Remscheid K. ö. R.“, mit seinen fast 700 Mitgliedern und aktuell 1214 ha Waldfläche der seit 1947 unter der Verwaltung des Stadtforstamtes steht. Der Bewirtschaftungsvertrag wurde zuletzt im Jahre 2009 per Ratsbeschluss einstimmig bis zum Jahr 2021 verlängert.

Naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung

„Wir arbeiten selbstverständlich mit Hilfe eines forstlichen Betriebsgutachtens, das Nutzungsmöglichkeiten nach eher klassischer Lesart aufzeigt“, erklärt Wolff. Aber als Forstbetrieb inmitten des ballungsraumgeprägten  Bergischen Städtedreiecks Remscheid-Solingen-Wuppertal mit zusammen über 600.000 Einwohnern „spüren wir auch die Bedeutung des Faktors soziale Nachhaltigkeit sehr intensiv“, fügt er hinzu. Remscheid ist seit dem Jahr 2009 federführend bei dem Projekt „Bergische Forstkooperation“. Die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal arbeiten hier gemeinsam mit dem Wupperverband naturnah und nachhaltig auf einer PEFC-zertifizierten Gesamtfläche von insgesamt 9.000 ha zusammen.

Aus Not eine Tugend gemacht

„Es gab auch Herausforderungen, bei denen wir wieder bei Null beginnen mussten“, erklärt Wolff. 2007 war dies Sturm Kyrill, der fast 10 Prozent der gesamten vom Forstamt betreuten Waldfläche teilweise komplett vernichtet hat. „Das Hauptziel war es, so schnell wie möglich wieder die Waldfunktionen sicherzustellen“, erläutert Wolff die Strategie. Dies versuchten die Remscheider Forstleute, indem sie einen Dauerwald aus möglichst vielen Baumarten und Altersklassen schafften. „Wir möchten alle Leistungen zur gleichen Zeit auf gleicher Fläche dauerhaft sicherstellen und weiterentwickeln“, erklärt Wolff.

Nachhaltig erfolgreich

Die Anforderungen der Menschen an den Wald ändern sich mit der Zeit. Auch deshalb steht die Remscheider Forstverwaltung in vielfältigem Kontakt mit amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz um dauerhaft Verständnis für eine naturgemäße, nachhaltige Waldbewirtschaftung zu wecken. „Dieser Wald ist nachhaltig, weil er alle jetzigen und zukünftigen Ansprüche der Gesellschaft ob seitens des Naturschutzes, der Freizeitnutzer und auch der Menschen die im Wald arbeiten und vom Wald leben erfüllen kann“ gibt Wolff zu Protokoll. Die erfolgreiche Arbeit des Stadtforstamtes zeigt sich auch dadurch, dass die NRW-Bank und der nordrhein-westfälische Landesinnenminister Ralf Jäger Remscheid im Rahmen des Projekts „Wald 2.0“ als innovative Kommune auszeichneten. Um auf diese akribische Arbeit und den besonders verantwortungsvollen Umgang mit der Waldbewirtschaftung aufmerksam zu machen verwendet das Stadtforstamt seit jeher das PEFC-Logo im Rahmen seiner umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit und beim Holzverkauf.

Fotos: NRW.Bank, Christian Lord Otto